eBook Reader mit Büchern
Eisenhans / Fotolia
24.09.2016 Chemnitz, Dresden Seite

Arbeitskreis Geschichte der Elektrotechnik

Die sächsischen VDE Bezirksvereine rücken näher zusammen und verweisen auf eine gemeinsame Geschichte. Schon lange, seit den frühen 90iger Jahren, betreibt der VDE Chemnitzer eine eigene Ausstellung zur Geschichte der öffentlichen Energieversorgung und gründete den Arbeitskreis Geschichte der Elektrotechnik. Enthusiasten aus allen Bereichen der Energieversorgung im westsächsischen Raum hatten es sich zur Aufgabe gemacht, typische elektrische Betriebsmittel exemplarisch und natürlich auch wertvolle Einzelstücke vor der Verschrottung zu retten und so der interessierten Nachwelt zu erhalten (Bild 1, bitte auf Titelbild klicken). Natürlich war es das Ziel, möglichst alles aufzupolieren. Neben der Primärtechnik, also Leistungsschalter, Trenner, Isolatoren, Ortsnetztransformatoren und geborgene Kabelmuffen wurde das Portfolio auch auf die Sekundär- und Messtechnik erweitert. Des Weiteren rundete die Sammlung eine umfangreiche Netz- und Bilddokumentation ab. Aber mehr durfte es auch aus Platzgründen nicht sein. Dank des regionalen Energieversorgungsunternehmens wurde auch ein entsprechend großes Objekt gefunden, das Umspannwerk in Etzdorf bei Roßwein.

Selbst bereits ein historischer Energiestandort (Bild 2, bitte auf Titelbild klicken) bot der Ostflügel des altehrwürdigen Gebäudes eine Heimat für den Arbeitskreis und seine Sammelstücke. Auch eine Ecke im Freigelände wurde mit inzwischen seltenen Hochspannungsgeräten belegt – richtige Raritäten. Und so schleppten Stadtwerke und auch der Regionalversorger das eine und andere erhaltungswürdige Schätzchen aus der Welt der Energieversorgung zu den Restauratoren, die daraus fast neuwertige Produkte machten. Vieles sieht jetzt aus, wie nagelneu aus den Regalen der einstigen Produzenten (Bild 3, bitte auf Titelbild klicken).

Unter dem Namen Technische Sammlung UW Etzdorf war die Ausstellung für Interessierte zu finden. Die schnell wachsende Sammlung hatte nur zwei entscheidende Nachteile: Aufgrund der Örtlichkeit war es sehr schwierig, Starkstrombegeisterte in die Ausstellung zu locken. Sicher war die Sammlung Ziel so mancher Seminargruppentreffen älterer Fachkollegen und natürlich auch für den VDE als Veranstaltungsort selbst. Alle Rundgänge erforderten aber einen Aufwand für die Arbeitskreismitglieder, die extra für die Besichtigung anreisen mussten. Und nicht zuletzt: Die begeisterten jungen Fachkollegen wurden nicht gefunden. Trotz großem Engagement der immer älter werdenden Arbeitskreismitglieder konnten die vielen Exponate nicht mehr weiter aufbereitet und präsentiert werden. Die Zeit für eine Veränderung war gekommen.

Seit 2010 stand die Zukunft der technischen Sammlung auf der Aufgabenliste des Chemnitzer VDE-Vorstandes. Mehrere Optionen standen zur Auswahl mit dem Ziel, den Großteil der Exponate in der Region einem interessierten Publikum zugänglich zu machen, sind diese doch Zeugen der industriellen Entwicklung. Auch eine Zusammenarbeit und Verlagerung der Sammlung in das Chemnitzer Industriemuseum wurde geprüft – leider ohne Erfolg. Hilfe und Unterstützung kam von den Fachkollegen aus Dresden. Nach den vielen erfolglosen Versuchen, die Sammlung im Raum Chemnitz zu halten, war schnell die Idee geboren, sie im etablierten KraftWerk-Energiemuseum der DREWAG einzuordnen. Dort wird die Historie der städtischen Versorgung gepflegt und erfährt durch die Ausstellungsstücke, deren ehemaliges Einsatzgebiet z. B. im Gröbaer Elektrizitätsverband auch bis an die Tore Dresdens reichte, eine Bereicherung und Ergänzung. Und vor allen Dingen: die liebevoll und mit technischem Detailwissen erhaltenen Geräte werden ein breites Publikum erreichen – die Besucherzahlen der letzten Jahre sprechen für sich.

Im Spätsommer 2013 wurden die Weichen gestellt und so rollten die Transporte mit den historischen Schätzen nach Dresden in das ehemalige Kraftwerk Mitte. Am 20. März dieses Jahres trafen sich die Mitglieder des Arbeitskreises Geschichte des BV Chemnitz mit den Fachkollegen aus Dresden in der neuen Heimat der Sammlung aus Etzdorf. Einiges ist schon in die bestehende Sammlung eingeordnet, davon konnten sich die Teilnehmer überzeugen (Bild 4, bitte auf Titelbild klicken). Die Exponate wurden damit offiziell an das Energiemuseum übergeben. Der VDE BV Chemnitz sieht mit dem neuen Standort in Sachsen eine Zukunft für die Sammlung und ist sicher, dass sich damit auch eine weitere intensive Zusammenarbeit mit dem VDE BV Dresden entwickelt.

Besuchen Sie die Sammlung im KraftWerk Dresdner Energie Museum, Wettiner Platz 6, 01067 Dresden.

Autor: Ralf Berger, 50Hertz Transmission GmbH

Fotos: Ralf Berger, soweit nicht anders benannt

Das könnte Sie auch interessieren: